Das vierte Fragment

Autor: Joris


Die Nacht war rabenschwarz. Donner grollte in der Ferne und bizarre Blitze zuckten am Himmel. Ein Junge stand einsam in der Steppe. Erste Regentropfen fielen und es war kalt. Bitterkalt. Nur in kurze Hosen und ein ärmelloses Hemd bekleidet begann er zu zittern. Er musste sich bewegen, um nicht zu erfrieren! Trotz seiner Verletzungen begann er mühsam zu laufen.

Wären nur Schwert und Schild nicht so schwer! Aber er konnte sie einfach nicht liegenlassen, der Feind war nur knapp hinter ihm. Der Regen durchmischte sich mit Hagel und die Landschaft erbleichte von den eisigen Körnern. Das Blut aus seinen Wunden hinterließ eine tiefrote Spur hinter ihm. Er durfte nicht aufgeben. Sonst wäre alles verloren. Für immer.

"Für immer verloren!" ging es ihm noch durch denn Sinn, dann schwand ihm das Bewusstsein.

Ganon konnte es nicht glauben. Vor ihm lag Link auf dem Boden wie ein Lämmchen auf der Schlachtbank. Nur zappelte er nicht einmal mehr. Sein Leben hing nur noch an einem dünnen Faden. Der Herr der Finsternis zögerte nicht lang und machte seinen langersehten Traum wahr: mit einem Hieb von seinem Schwert war es vorbei! Link zuckte noch einmal auf, dann stieg seine Seele ins Nirvana auf.

Ganon stöhnte vor Lust, als die Macht des Triforce des Mutes auf ihn überging. Nun war alles vollkommen. Er hatte alle drei Triforce-Fragmente. Zelda hatte er schon vor drei Tagen überwältigt und zur Frau genommen - nur Link als letzter unbekannter Faktor war noch im Weg gewesen... Das Reich der Finsternis kam auf Hyrule herab und NIEMAND würde es je wieder ändern können! Der Morgen dämmerte über Hyrule unter dem grausamen Lachen von Ganon...





Ganon fühlte sich vollkommen. Er konnte nun tun und lassen was er wollte. Und er wusste, dass er, solange er alle Triforce-Fragmente besass, unbesiegbar war. Er warf einen Blick auf den toten Link. Warum sollte er ihn nicht wiederbeleben und ein bisschen quälen, wenn Link ihm nichts mehr anhaben konnte? Nein, dieses Risiko wollte er nicht eingehen. Aber er hatte vor, eine Armee von Zombies zu erschaffen, er konnte ihn ja zu seinem Untoten Sklaven machen. Und so tat er es auch. Er liess Link mit ein paar anderen Zombies im Land umherziehen und die Leute in Angst und Schrecken versetzen. Danach verwandelte er das Schloss in einen Teufelsturm, um ganz Hyrule zu beobachten und beherrschen zu können.

Nun war sein Leben das Schicksal aller andern. Das gefiel ihm. Er war sich gerade am überlegen, ob er sich Ganon der Grossmeister des Bösen oder gleich Ganon der Allmächtige nennen sollte, als ihn ein stechender Schmerz durchfuhr.

Er schaute wild um sich. Aber niemand war im düsteren Trohnsaal. Dann schaute er auf seine rechte Hand, wo der Schmerz herkam. Das Dreieck in der Mitte glühte und verbrannte seinen Handrücken. Die drei Dreiecke darum waren nur leicht leuchtend. Ganon war verwirrt. Was hatte das zu bedeuten? Er zauberte sich ein wenig Eis und als er das Eis wieder von der Hand nahm, war das innere Dreieck dunkelgelb: die Farbe eines fehlenden Triforce- Fragments.

Ganon schrie auf, sein Zorn war grenzenlos. Er war gerade am Ziel seiner Träume angekommen, schon wurde ihm eine nächste Hürde gestellt. Warum waren nur alle, selbst die Götter, gegen ihn? Aber selbst dieses fehlende Fragment würde ihn nicht aufhalten, denn er wusste sich zu helfen. Er rief alle Zombies und Knochengänger zusammen und gab ihnen den Befehl, nach einer Person mit einem Triforce-Fragment zu suchen. Die Untertanen verschwanden und wieder hallte ein grausames Lachen durch das Schloss.

Die alte Frau schreckte aus dem Schlaf hoch. Sie hatte einen komischen Traum. Schweissgebadet schaute sie nach draussen. Schwarze Wolken hingen über ganz Hyrule, überall auf den Strassen und Feldern waren Monster. Sie zog sich an und setzte sich in ihren Lehnstuhl. Sie dachte nach, sollte sie nun ihr Geheimnis preisgeben? Musste sie schon jetzt aus ihrem Haus fliehen? Sie hatte schon erwartet, dass es irgendwann passieren würde, aber schon jetzt? Sie seufzte.

"Guten Morgen Grossmutter" ertönte es hinter der alten Frau, "du bist schon auf?" "Ja Tajana, ich konnte nicht mehr schlafen." Hinter ihr stand Tajana, ein circa 17 jähriges Mädchen mit langem braunem Haar, braunen Augen und vielen Sommersprossen. Sie war etwa 1,70 gross und machte einen eleganten Eindruck. "Ich werde dann mal Frühstück machen. Hast du Lust auf ein Ei? Ich hole dir eins aus dem Hühnerstall." Sie lächelte und machte die Tür auf. Zwei glühende Augen eines Knochengängers starrten sie an, und Tajana knallte die Tür so fest sie konnte wieder zu. Der Schreck stand ihr ins Gesicht geschrieben und sie musste sich erst mal setzen.

"Genau davor wollte ich dich warnen, schau besser mal zum Fenster raus." Tajana schaute zum ging zum Fenster und warf einen Blick hinaus. Dann machte sich ein trauriges Schweigen breit.

Alle Wiesen und Bäume waren verbrannt und der Himmel war von schwarzen Wolken bedeckt. Heerscharen von den Sklaven Ganons zogen umher und zerstörten alles, was ihnen im Weg war. Nur die Häuser schienen sie in Ruhe zu lassen.

"Waaaaaaas? Ihr habt niemanden gefunden? Was seid ihr nur für ein dummes Pack" schrie Ganon, nahm einen Knochengänger in die Hand und schleuderte ihn an die gegenüberliegende Wand, wo er zerschellte. "Da ist man die mächtigste Person im Land und ist nur von Trotteln umgeben. Sucht weiter und diesmal mit Erfolg, sonst geht's euch wie dem da!" Er zeigte auf ein Häufchen Knochen, das an der Wand lag. Sofort verschwanden alle eiligst, um den Träger des Triforce-Fragments zu suchen.

Währenddessen sass Zelda in ihrem Zimmer und weinte bitterlich. Nicht nur, das sie Link und ihr Fragment verloren hatte, sondern dass nun Hyrule dem sicheren Untergang geweiht war. Und sie musste alles mit ansehen und konnte nichts dagegen tun. Warum hatte sie ihm nicht geholfen? Sie hatte ja eine Vision gehabt, in der sie alles voraus gesehen hatte. Und sie wusste auch nicht, was Ganon mit ihr vor hatte. Wahrscheinlich wollte er ein Kind von ihr, aber das würde sie nicht zulassen. Eher wollte sie sterben. Aber was sollte sie denn schon ausrichten. Er war viel stärker und mächtiger als sie. Traurig ging sie ans Fenster und schaute hinaus. Irgend jemand schlich da in einer Seitengasse der Stadt herum. Jetzt verschwand die Person in einem Haus. Wahrscheinlich hatten die Bewohner der Stadt ein Treffen einberufen.

Was Zelda nur ahnt, wissen wir besser: Alle Bewohner der Stadt hatten sich versammelt, um das weitere Geschehen zu planen. Mit den paar Knochengängern, die suchten, würden sie locker fertig, aber dann würde Ganon tausende ausschicken, das war das Problem. Und die anderen Völker konnten sie auch nicht informieren, denn es wäre viel zu gefährlich die Stadt zu verlassen, jetzt wo überall Monster herum strolchten.

"Wir können uns nicht ewig vor ihm fürchten, es ist besser, wir probieren ihn ganz am Anfang zu bekämpfen, statt wie letztes mal sieben Jahre zu warten" rief einer. Ein anderer: "Wir könnten doch Waffen schmieden und ihn hinterrücks angreifen." "Die Frauen und Kinder können sich hier verstecken." Die Ausrufe wurden immer lauter und immer wilder, als ob es schon beschlossen worden wäre, dass sie ihn angreifen würden.

Plötzlich trat aus einer dunklen Ecke der Maskenhändler hervor und sagte laut. "Wer den Mut hat ihn jetzt anzugreifen, der solle es jetzt tun. Denn es ist der sichere Tod. Ich warte lieber auf Rettung. Und die wird kommen, ganz bestimmt." Dann begann er schallend zu lachen und verliess das Haus. Er ging durch eine Gruppe von Zombies, die ihn in Ruhe liessen, und verschwand.

Alle anderen Leute waren bemüht darum, dass sie von keinem Zombie gesehen wurde, weil diese angriffen. Aber den Maskenhändler liessen sie in Ruhe. "Der Typ ist mir unheimlich", sagte ein Bürger. Und ein Raunen ging durch die Leute.

Nach einem ausgiebigen Frühstück fragte Tajana: "Was ist los Grossmutter? Du bist heute so anders als sonst." "Ach Kleines, ich hoffte dieser Tag würde nie kommen, aber nun muss ich dir etwas erzählen... Du kennst doch die Sage um die Entstehung Hyrules, oder?" "Klar, du hast sie mir früher oft erzählt." "Nun, in Wirklichkeit hat sie sich etwas anders zugetragen:

Zuerst gab es nur eine Göttin, die sogenannte Urgöttin. Sie war die mächtigste Göttin überhaupt. Sie schwebte im leeren Raum und ihr war langweilig. Sie kam auf die Idee, ihr einige Gefährtinnen zu erschaffen. Sie erschuf drei kleinere Göttinnen und gab ihnen die Namen Din, Nayru und Farore. Nun war sie nicht mehr so allein und hatte viel Spass mit den andern. Dann erschufen sie unsere Welt. Din erschuf das Land, Nayru gab der Welt Farbe und Leben und Farore schenkte ihr Lebewesen. Die Urgöttin stellte in der Welt ein natürliches Gleichgewicht her. Damit die Welt auch funktionieren konnte. Die Göttinnen standen für Kraft, Mut und Weisheit. Die Urgöttin, Lumira, stand für Gerechtigkeit und Liebe. Doch schon bald wurden Din, Nayru und Farore neidisch auf Lumira, auch wenn diese ihnen das Leben geschenkt hatte. Sie wollten genauso mächtig sein wie sie. Diese wollte ihre Macht aber behalten. Die drei Göttinnen wurden wütend, und stellten sich um sie herum und konzentrierten ihre ganze Macht auf Lumira. Sie verzauberten Lumira, so dass sie ein Mensch wurde. Das Triforce-Symbol war ursprünglich ein Dreieck, bis Lumira keine Göttin mehr war und ihr Zeichen aus dem Dreieck verschwand. Aber weil die Welt schon vollendet war, wollten die Göttinnen das Zeichen nicht mehr verändern, und darum sieht es heute so aus."

Die alte Frau vollendete ihre Geschichte. Tajana hatte die ganze Zeit gespannt zugehört, aber dann hatte sie eine Frage. "Warum kennst nur du die Geschichte und niemand anders?" "Weißt du wie ich heisse?" "Ja, aber beantworte zuerst meine Frage." "Wie?" "Lumira" "Genau das ist es, ich bin die Urgöttin, ich wurde von den anderen Göttinnen verzaubert und in einen Mensch verwandelt. Das ist eigentlich nichts schlimmes, ausser dass ich jetzt alles selbst tun musste. Auch wenn ich ein Mensch bin, so habe ich doch ein bisschen meiner Zauberkraft behalten. Darum konnte ich auch so alt werden, denn in Wirklichkeit bin ich 237, nicht 78, wie ich dir gesagt habe." "Aber warum hast du diese Geschichte niemandem erzählt?" fragte Tajana nach. "Hättest du einer wildfremden Frau geglaubt, dass sie eine Göttin ist? Nie im Leben würde jemand so etwas tun. Um es auf den Punkt zu bringen, letzte Nacht sind die drei Göttinnen mir im Traum erschienen. Sie wollten, dass ich ihnen helfe, ihren Fehler mit Ganon wieder gut zu machen. Sie gaben mir ein Triforce-Fragment und verschwanden. Aber mir gefällt mein Leben hier, ich möchte nicht fort und mein Leben riskieren."

"Warum sollte ich dir diese Geschichte glauben?" "Weil ich das hier habe!" Lumira zog die zerknitterte Haut auf ihrem Handrücken auseinander, und es erschien ein Triforce-Symbol, dessen Mitte leuchtete. Tajana brachte ihren Mund nicht mehr zu vor staunen. "Aber ich bin zu schwach und gebrechlich, um gegen Ganon zu kämpfen, deshalb möchte ich, das du an meiner Stelle gehst."

Sie nahm Tajanas rechte Hand und legte ihre rechte Hand darauf. Das Symbol begann zu leuchten, dann wurde es durch Lumiras Hand nach unten gezogen. Sie nahm ihre Hand von Tajanas Hand. Und siehe, das Triforce-Symbol war nun auf ihrer Hand. Sie fühlte ein eigenartiges kribbeln, dann wurde ihr warm und sie fühlte sich stark. "Aber eines musst du wissen," sagte die Grossmutter, "das Triforce-Fragment der Liebe und Gerechtigkeit besteht nur solange Gefahr da ist. Ist die Gefahr verschwunden, so verschwindet es auch."

Zombie-Link stand in den Reihen Ganons und schaute zu, wie ein anderer Zombie von einer schwarzen Energiekugel zerfetzt wurde. Ganon tobte, denn es war noch immer kein Triforce-Fragment zu finden. "Aber Herr, wir haben schon die Kokiris, die Gerudos , die Zoras und die Goronen untersucht. Von diesem Symbol fehlt jede Spur." Sagte ein Knochengänger. "Schweig," fauchte Ganon ihn an, "meinst du ich weiss nicht was ich sage? Dass ein viertes Triforce-Fragment in Hyrule aufgetaucht ist? Meinst du das?" Ganon wurde immer wütender, er wollte gerade wieder ein paar Knochengänger zerstören. Als er sagte: "Ich gebe euch noch eine Chance, andernfalls... wenn ich euch wäre, würde ich nicht an andernfalls denken…"

Tajana kramte im Vorratsraum: "Hier muss er doch irgendwo sein. Ah, hier ist er, ich habe doch gewusst, dass ich den nicht fortgeworfen habe." Sie hielt einen Kampfstock in der Hand, der auf beiden Seiten eine eiserne Speerspitze hatte. Sie wirbelte damit ein wenig herum und machte dabei ein Glas mit Konfitüre kaputt. "Ups, ich glaube, ich muss noch ein wenig üben." " Nein," sagte Lumira, "dazu hast du keine Zeit. Die Sklaven Ganons suchen das Fragment schon überall. Wahrscheinlich kommen sie schon bald auch zu uns. Aber da gibt es noch einiges was du wissen musst: Du kannst Ganon erst herausfordern, wenn du den Stein der Liebe gefunden hast." "Und wo finde ich den?" "Im Westen des Landes, in der Nähe der Gerudo-Festung gibt es ein erhöhtes Gebiet. Um da rauf zu kommen gibt es einen Weg. Kurz vor dem Weg gibt es einen Baum und an der schrägen Wand gegenüber hat es ein Triforce-Symbol. Zeige der Wand dein Fragment und du wirst an einen geheimnisvollen Ort teleportiert. An diesem Ort wird dir ein Dämon begegnen, den du besiegen musst. Dann erhältst du den Stein der Liebe." "OK, ich werde mich sofort auf den Weg machen." Sie packte rasch ihre sieben Sachen zusammen, verabschiedete sich von der Grossmutter und stürmte aus dem Haus.

Eine vermummte Gestalt schlich durch die Hylianische Steppe. Woher sie kam war klar, denn auf dem Weg hinter ihr lagen immer wieder Knochen und Leichen. Sie passierte gerade die Lon-Lon Farm, als aus dieser eine Gruppe Zombies kam. Die Gestalt nahm einen Schlagstock hinter dem Rücken hervor und begann auf die Zombies einzuschlagen. Vier der fünf Zombies hatte sie relativ schnell erledigt, nur den einen mit dem komischen grünen Kleid konnte sie nicht sofort erledigen, denn der war viel stärker, ausserdem hatte er ein seltsames Schwert, mit dem er gut umgehen konnte. Nach einem schweisstreibenden Kampf, hatte die Gestalt den Zombie besiegt. Sie untersuchte ihn noch genauer. Sie fand einen Spiegelnden Schild, eine Flasche mit blauem Wasser und einen Bogen mit 3 seltsamen Pfeilen. Das seltsame Schwert nahm sie natürlich auch mit. Schnell ging sie weiter. Hinter ihr wurde einer der Zombies in einen weissen Lichtkegel gehüllt und verschwand.

Es klopfte: "Herein." Ganon trat in Zeldas Zimmer. "Hallo meine Süsse, wie geht's dir denn so?" "Schlecht, wenn ich dich sehe, du Monster, du Scheusal." Das hämische Grinsen verschwand von Ganons Gesicht. " Wann lernst du endlich, mich zu lieben? Dein Link ist tot. Niemand kann dich noch retten. Du wirst auf ewig meine Frau bleiben, also gewöhne dich daran." Aus Wut schlug Ganon mit der Hand auf den Tisch. Dann drehte er sich um und ging aus dem Zimmer. Ein Lächeln erschien auf Zeldas Gesicht. Dann drehte sie sich um und sah wieder zum Fenster hinaus. Und schickte über ihre Gedanken eine Nachricht an die anderen Weisen.

"Wir haben ihn!" rief Rauru erfreut, "Wir haben Links Leiche, eine unbekannte Person hat ihn stillgelegt." Ein weisser Lichtkegel erschien in der Mitte des Raumes. Rauru stand in der Halle der Weisen mit den andern fünf Weisen. Link erschien im Lichtkegel und plumpste auf den Boden. "Na dann wollen wir mal anfangen" sagte Impa. Die Weisen konzentrierten ihre Macht auf Link, um ihn wiederzubeleben. Links Körper schwebte langsam empor, und seine Wunden verschwanden. Alle Weisen starrten hoffnungsvoll zu Link, aber dann sackte er wieder ab. "Wir sind zu schwach", seufzte Salia. "Mit einer Person wie Prinzessin Zelda würde es gehen" , meinte Rauru. " Wir brauchen entweder die siebte Weise, oder ein Triforce-Fragment." " Das ist beides unmöglich, denn Ganon hat alle Triforce-Fragmente und Zelda ist bei ihm eingesperrt."

Da hörten sie plötzlich Zeldas Stimme: " Oh ihr Weisen, falls ihr mich hören könnt, ich habe gerade Ganon gesehen und ich habe bemerkt, dass er nicht alle Triforce-Fragmente besitzt. Das Fragment in der Mitte fehlt ihm. Ihr müsst den Träger des Fragments vor ihm finden, das ist unsere letzte Hoffnung. Ich warte auf eine Nachricht von euch, denn ich halte es hier nicht mehr lange aus." "Ich habe noch nie von einem vierten Fragment gehört, wofür sollte das denn sein?" fragte Naboru. Niemand konnte ihr eine Antwort geben. Aber dann sagte Ruto: "Bei den Zoras ist es nicht, sonst wüsste ich es." "Bei den Kokiris auch nicht" meinte Salia dazu. Auch die andern verneinten, dass das Fragment bei ihrem Volk war. Und dann kam Rauru auf die Idee nach der vermummten Gestalt zu Fragen. Niemand wusste wer sie war oder woher sie kam. Sie fassten den Entschluss, diese Gestalt zu suchen.

Die Gestalt war an ihrem Ziel angekommen. Sie legte die Verkleidung ab und Tajana kam zum Vorschein. Sie suchte die Wand beim Baum ab und fand nach kurzer Suche das eingeritzte Zeichen. Sie hielt ihr Triforce-Fragment daran und verschwand.

Sie befand sich nun in einem grossen, hellen Raum. Sie schaute sich um, denn sie wollte gegen den Dämon kämpfen. Da plötzlich erschien Lumira hinter ihr, erschrocken fuhr Tajana herum. "Grossmutter, was willst du den hier? Und wie kamst du so schnell hier her?" Die alte Frau lachte, dann schwebte sie ein wenig empor und schoss eine Energiekugel auf sie ab. "Grossmutter, was tust du da, erkennst du mich nicht?" Wieder begann Lumira zu lachen. Da wurde es Tajana klar: Das war nicht ihre Grossmutter, sondern der Dämon.

So nahm sie ihren Stock hervor und rannte auf die Frau zu. Im letzten Augenblick verschwand der Dämon und sie wurde in den Rücken gestossen. Tajana fiel zu Boden. Sie verdrückte sich eine Träne. Sie wollte ihre Grossmutter nicht töten, selbst wenn es nur jemand war, der so aussah wie sie. Sie stand wieder auf, drehte sich zum Dämon um und rannte wieder auf ihn los. Wieder verschwand der Dämon und sie wurde in den Rücken gestossen. Sie musste ihre Taktik ändern. Sie stand auf, rannte wieder auf den Dämon zu, warf aber den Stock, der ja zwei spitzige Enden hatte auf den Dämon. Der Stock prallte jedoch vom Dämon ab und blieb im Boden stecken. Tajana war verwirrt, wie sollte sie ihn nun angreifen, wenn ihr Stock nichts nützte? Der Dämon schoss immer wieder Energiekugeln auf Tajana. Sie konnte sich nicht davor schützen und hatte schon schwere Verletzungen. Sie dachte sich: 'Das ist das Ende, warum muss ausgerechnet ich Hyrule retten? Jede andere Person hätte es auch treffen können, aber ausgerechnet sie war Auserwählt.' Sie wollte gerade aufgeben, da kamen ihr die Sachen des Zombies in den Sinn. Sie nahm die Flasche mit der blauen Flüssigkeit und trank sie aus. Sofort verheilten ihre Wunden und sie konnte weiter kämpfen. Dann nahm den spiegelnden Schild und das Schwert in die Hände. Der Dämon schoss eine Energiekugel auf Tajana doch sie wehrte sie mit dem Schild an. Das Schwert war schwer, sie war sich nicht gewöhnt mit einem Schwert zu kämpfen, darum verteidigte sie sich eigentlich nur. Dann nahm sie mit zittriger Hand den Bogen hervor. Sie wählte den blauen Pfeil, weil er ihr von der Farbe her am besten gefiel. Erst jetzt merkte sie, wie nervös sie war. Sie konnte nicht ruhig zielen, versuchte aber trotzdem möglichst genau zu treffen. Sie schoss ab…

Der Pfeil hatte den Dämon getroffen. Er war nun in einen Eisblock eingeschlossen. Sie nahm das Schwert und schlug auf das Eis ein. Aber sie hörte schnell wieder auf, denn das Eis hatte nicht einmal einen Kratzer, so hart war es. Dann überlegte sie, wenn der blaue Pfeil aus Eis war, dann war der Rote aus Feuer. Sie sah den Dämon noch einmal an, sie wollte das eigentlich nicht tun, aber wenn sie Hyrule retten wollte, musste sie ihn töten. Sie schoss den Feuerpfeil auf den Dämon, dann zog sie das Schwert und schlug auf die eben noch eingefrorene Gestalt. Immer wieder schlug sie auf den Dämon. Auch wenn es ihr selbst auch weh tat. Die alte Dame schrie auf. Tajana wischte sich eine Träne aus dem Auge, sie wusste selbst nicht ob es eine Freudenträne wegen ihrem Sieg, oder eine Trauerträne, weil sie ihre eigene Grossmutter umgebracht hatte, war. Dann veränderte sich die Stimme der alten Frau, sie wurde tiefer und auch die Frau veränderte ihre Gestalt. Zuerst war es nur ein unförmiger schwarzer Klotz, aber dann verwandelte sich der Dämon in eine Truhe, in eine grosse, goldene Truhe. Tajana ging zur Truhe hin.

Sie öffnete die Truhe und fand darin den Stein der Liebe. Er war unglaublich schön, fand sie. Es war ein rosa Herz, das mit einem goldenen Rahmen umfasst war und unten ging er in eine runde Spitze hinaus. Der Raum um Tajana herum veränderte sich und plötzlich stand sie wieder in der Hylianischen Steppe.

Nun war sie bereit, sie wollte nun gegen Ganon kämpfen. Sie rannte los in Richtung Hyrule. Plötzlich tauchten ein paar Knochengänger vor ihr auf. Sie wollte gerade ihr Schwert hervorziehen, als eine kleine Kugel ihr am Ohr vorbei flog und die Knochengänger in die Luft jagte. Erschrocken drehte sich Tajana um. Hinter ihr stand eine braungebrannte Gerudo mit rotem Haar und grinste breit. " Guten Tag, ich bin Naboru und wer bist du?" "Ich bin Tajana. Bist du eine von Ganons Sklavinnen?" "Nein, nein, wo denkst du hin. Ich bin eine Weise, die Weise der Geister. Und ich habe dich gesucht." "Mich? Wieso hast du mich gesucht? Du hast mich ja noch nicht mal gekannt." Rief Tajana aus. "Wieso muss ich dich kennen? Es reicht doch, wenn ich dich erkenne." Gab Naboru zurück. "Und wie hast du mich erkannt?" Sie deutete auf Tajanas Handrücken: "Du hast ein Triforce Zeichen auf dem Handrücken. Komm jetzt mit mir, wir Weisen wollten uns auf der Lon-Lon Farm treffen. Wir haben dich gesucht. Alle haben sich nach Hause teleportiert, um von dort aus in die Mitte zu kommen. Und die Mitte ist nun mal die Lon-Lon Farm. Kommst du nun oder willst du hier versauern?" Naboru rannte voraus. Tajana zuckte mit den Schultern und rannte hinterher.

Die andern Weisen warteten schon ungeduldig. Niemand von ihnen hatte die gesuchte Person gefunden, wenn Naboru nun auch erfolglos war, gab es keine Hoffnung mehr für Link und Hyrule. Naboru kam angerannt. Allein. Enttäuscht blickten die Weisen auf den Boden. Aber Naboru blieb ruhig stehen und blickte nach hinten. Da kam auch schon Tajana, die nicht so schnell war wie Naboru. Völlig ausser Atem erschien sie am Eingang. Da erhellten sich die Gesichter der Weisen und sie gingen auf die beiden zu. Nachdem sich die Weisen ihr vorgestellt hatten, wurde Tajana in ihre Pläne eingeweiht. Tajana erzählte den Weisen ihre Geschichte und dann zeigten die Weisen ihr, wie sie ihre Macht benutzen konnte. Gegen den nächsten Morgen hin, teleportierten sich dann alle in die Halle der Weisen, wo sich immer noch Links Leiche befand.

Wie beim letzten mal, nahmen sich alle bei den Händen und konzentrierten ihre Macht auf Link. Wieder begann der Leichnam zu schweben, aber diesmal öffnete Link die Augen. "W-wo bin ich?" stotterte er. Verwirrt blickte er sich um. Er bemerkte das neue Gesicht und fragte: "Und wer ist sie?" "Du bist in der Halle der Weisen. Du warst tot, wir haben dich mit ihrer Hilfe wiederbelebt." Darunia deutete auf Tajana "Das ist Tajana, die Trägerin des Triforce-Fragments der Liebe und Gerechtigkeit." "Aber es gibt doch nur die Fragmente Mut, Kraft und Weisheit. Ich habe noch nie etwas gehört vom Fragment der Liebe und Gerechtigkeit." Und wieder wurde die Geschichte von Tajana erzählt. Dann gab Tajana Link seine Sachen zurück, na ja, jedenfalls das, was von ihnen übrig war.

Den ganzen nächsten Tag trainierte Link in einem geheimen Platz in den verlorenen Wäldern. Er trainierte für den Kampf gegen Ganon. Er wusste, wenn er ihn jetzt nicht besiegte, konnte er es nie schaffen. Immer wütender schlug er mit dem Master-Schwert auf die Holzfiguren ein. Er trainierte den ganzen Tag über, ohne Müdigkeit zu zeigen. Als schliesslich die Nacht hereinbrach, war er müde und ging schlafen, um für den letzten Kampf noch einmal Kräfte zu sammeln.

Gleich am Morgen früh trommelte Link die Weisen zusammen. Sie mussten ihm eine Brücke über den Lavasee unter dem Teufelsturm zaubern. Link ging entschlossen den Weg zum Schloss hinauf. Die paar Wächter vor dem Schloss beseitigte er mit Leichtigkeit. "Link, Link, warte auf mich!" Link drehte sich um. Tajana kam angerannt. "Ich möchte dabei sein." "Das ist viel zu gefährlich für dich." "Aber ich besitze ein Triforce-Fragment, vielleicht kann ich dir helfen." Er überlegte kurz: "Ok, du kannst mitkommen, aber halte dich im Hintergrund, sonst bringst du dich in Gefahr."

Sie überschritten die Brücke. Im Innern gingen sie eine lange Treppe hinauf, bis sie in einen dunklen Saal mit ein paar Säulen kamen. Tajana versteckte sich hinter der ersten und liess Link weitergehen. In der Mitte des Raumes befand sich ein Thron, auf welchem Ganon sass. "Da bist du also, du feiger Hund." Ganon schreckte hoch. "Wer ist da?" Link trat aus dem Schatten des Raumes. "Link," sagte Ganon erstaunt, "ich dachte, ich hätte dich getötet. Aber keine Angst, es wird mir grosses Vergnügen bereiten, es nochmals zu tun."

Link zog das Master-Schwert und nahm den Spiegelschild hervor. In Ganons Hand erschien aus dem nichts ein schwarzes Schwert. Ein langer Kampf entbrannte. Am Anfang schien Ganon die Oberhand zu behalten und fügte Link mehrere Wunden zu, aber je länger der Kampf dauerte, desto besser wurde Link. Er schlug Ganon das Schwert aus der Hand und verschwand dorthin wo es herkam, ins Nichts. Ganon war verblüfft. Diesen Augenblick nützte Link aus: Er nahm den Feenbogen hervor und schoss den Lichtpfeil auf Ganon ab. Er steckte in Ganons Brust. Sein Körper begann zu pulsieren, dann wurde Ganon grösser. Er lachte. Es war ein Abscheuliches Lachen. "Glaubst du wirklich, so eine mickrige Waffe könne den Besitzer des Triforces aufhalten?"

Vor seinen Händen bildete sich eine gewaltige Energiekugel, die auf Link gerichtet war. Link wehrte die Kugel mit seinem Spiegelschild ab. Wenige Augenblicke später verflüchtigte sich der Schild, ähnlich wie Ganons Schwert. Nun hatte Link nur noch sein Master-Schwert. Schon raste die nächste Energiekugel auf ihn los. Sie traf ihn und schleuderte ihn an die Wand in der Nähe des Eingangs. Das Master-Schwert lag viel weiter vorne, so dass er es nicht erreichen konnte. Ausserdem war er nun viel zu schwach dazu. Er hatte Wunden überall am Körper, da kam Tajana und zog ihn hinter eine Säule.

Link krächzte: "Er ist zu stark. Ich schaffe es nicht. Ich bin am Ende." Dann gab er ihr eine blaue Okarina. Er nahm eine zweite Okarina hervor und sagte zu ihr: "Merk dir dieses Lied. Benutze es und rette Hyrule, denn damit kannst drei Tage in der Zeit zurück reisen. Geh in die Hylianische Steppe, neben der Lon-Lon Farm, etwa in der Mitte zwischen Hyrule und dem Kokiri-Dorf. Dort wird Ganon mich umbringen." Link brachte Tajana die Hymne der Zeit bei, dann starb er. Tajana verdrückte sich eine Träne im Auge, nahm Links Bogen und seine Pfeile und wollte gehen. Sie schaute um die Säule herum. Ganon war nirgends zu sehen. Sie schaute wieder zurück und Ganon stand vor ihr. Zuerst erschrak sie, aber dann fasste sie neuen Mut und schoss dem grinsende Ganon eine unglaublich hell leuchtende Energiekugel ins Gesicht und rannte davon, hinter eine der nächsten Säulen. "Es bringt dir nichts, wenn du dich versteckst. Du entkommst deinem Schicksal doch nicht. Jetzt gib mir dein Fragment und ich lasse dich vielleicht am Leben."

Die Hymne der Zeit erklang. Ganon huschte zu der Säule, wo die Töne herkamen und sah gerade noch, wie Tajana verschwand.

Tajana stand im friedlich wirkenden Schlossgarten. Aber es war keine Menschenseele zu sehen. Nicht einmal Wachen waren da. Das Schloss war ihr unheimlich, so ruhig wie es war. Sie rannte sich aus dem Schloss und kam auf den Marktplatz. Auch wenn sie bis genug Zeit hatte, so machte sie alles doch möglichst schnell. Sie ging in die Hylianische Steppe. Am Horizont waren bereits die ersten schwarzen Wolken zu sehen. Sie schauderte. Auch wenn sie in der glühenden Mittagssonne stand, war ihr dennoch kalt. Sie rannte los, auf den von Link genannten Punkt zu. Es war früher Nachmittag, als sie dort ankam. Sie setzte sich ins Gras und wartete ein wenig. Die schwarzen Wolken kamen von überall auf die Mitte zu, sie waren nun wahrscheinlich schon etwas über der Hälfte Hyrules. Es war ein unheimliches Schauspiel.

Ihr war langweilig. Sie wartete schon über 3 Stunden. Sie schaute nochmals über ihr Inventar. Sie besass Links Bogen, zehn normale Pfeile, ihren Schlagstock und den Stein der Liebe. An ihm blieb ihr Blick haften. Warum hatte sie ihn holen müssen? Sie hatte Link ja auch ohne ihn wiederbeleben können. Sie untersuchte ihn genauer. Der Edelstein in der Mitte fühlte sich irgendwie gummig an, nicht so wie am Anfang, als sie ihn erhalten hatte. Die Wolken waren nun schon über ihr. Sie packte die Gegenstände wieder zusammen und ging ungeduldig umher. Dann erst merkte sie wie müde sie war. Sie legte sich ins hohe Gras und schlief ein. Ein Blitz schlug ein und ein lauter Donner brachte Tajana wieder zum aufwachen. Sie fragte sich schon, ob sie nun zu spät war, als eine Gestalt aus dem Kokiri-Dorf kam. Es war Link.

Die Nacht war rabenschwarz. Donner grollte in der Ferne und bizarre Blitze zuckten am Himmel. Ein Junge stand einsam in der Steppe. Erste Regentropfen fielen und es war kalt. Bitterkalt. Nur in kurze Hosen und ein ärmelloses Hemd bekleidet begann er zu zittern. Er musste sich bewegen, um nicht zu erfrieren! Trotz seiner Verletzungen begann er mühsam zu laufen.

Wären nur Schwert und Schild nicht so schwer! Aber er konnte sie einfach nicht liegenlassen, der Feind war nur knapp hinter ihm. Der Regen durchmischte sich mit Hagel und die Landschaft erbleichte von den eisigen Körnern. Das Blut aus seinen Wunden hinterließ eine tiefrote Spur hinter ihm. Er durfte nicht aufgeben. Sonst wäre alles verloren. Für immer.

"Für immer verloren!" ging es ihm noch durch denn Sinn, dann schwand ihm das Bewusstsein.

Ganon konnte es nicht glauben. Vor ihm lag Link auf dem Boden wie ein Lämmchen auf der Schlachtbank. Nur zappelte er nicht einmal mehr. Sein Leben hing nur noch an einem dünnen Faden. Der Herr der Finsternis zögerte nicht lang und holte aus. Da traf ihn etwas am Hinterkopf. Er zog ihn mit der Hand hinaus und studierte ihn. "Ihr müsst euch schon mehr einfallen lassen, um mich aufzuhalten." Ein Zischen in der Luft, schon steckten ihm drei Weitere Pfeile im Körper. "Diese Pfeile sind wie Fliegen, sie nerven nur, sie tun mir nicht weh." Tajana warf ihren Schlagstock. Er durchbohrte Ganons Schulter, doch dieser lachte nur, zog ihn heraus und zerbröselte ihn in einer Hand. Was sollte sie den jetzt tun? Sie hatte noch sechs Pfeile, die ihn aber nicht verletzen konnten.

Da kam ihr die rettende Idee. Sie schoss 5 Pfeile auf Ganon. Er drehte sich verärgert um und schaute nach dem Attentäter, konnte Tajana aber nicht entdecken, weil sie sich im hohen Gras versteckt hielt. "Jetzt reicht es mir aber. Kann man den hier nicht einmal mehr in Ruhe jemanden umbringen." Hastig spiesste Tajana den Stein der Liebe auf den letzten Pfeil auf. Wenn sie jetzt verfehlen würde, war es aus mit Hyrule. Ganon blickte immer noch in ihre Richtung. Sie zielte auf Ganons Herz, dann liess sie den Pfeil auf Ganon losflitzen, und ehe dieser etwas tun konnte, steckte ihm auch schon der Pfeil in der Brust. "Glaubt ihr wirklich, das solch mickrige Pfeile mich aufhalten können?" Er zog den Pfeil heraus. Der Stein der Liebe steckte nicht mehr daran, er war wohl in Ganons Brust geblieben. Er lachte, es war ein teuflisches Lachen, doch dann erstarb sein Lachen. Er begann zu husten und würgen. Dann auf einmal, explodierte er in tausende Stücke, die sich in der Luft auflösten. Der Himmel erhellte sich wieder und eine sternklare Nacht kam zum Vorschein.

Tajana rannte zu Link. Flink nahm sie ihm die Flasche blaues Elixier weg und flösste es ihm ein. Erschöpft öffnete er die Augen. "Wo ist Ganon? Und wer bist du? Bin ich etwa schon tot?" "Nein, du bist nicht tot, dafür aber Ganon, ich habe ihn besiegt. Ich bin Tajana, die Trägerinn des vierten Triforce-Fragments." Sie zeigte ihm ihren Handrücken. "Also ich sehe nur zwei Fragmente." Tajana schaute auf ihre Hand. Da waren wirklich zwei, aber keines von beiden war ihres. Da erinnerte sich, was ihre Grossmutter gesagt hatte: "Das Triforce-Fragment der Liebe und Gerechtigkeit besteht nur solange Gefahr da ist. Ist die Gefahr verschwunden, so verschwindet es auch." Link stand auf. "Du kannst mir das ein andermal erzählen, ich muss zuerst Zelda retten." "Und ich komme mit, schliesslich muss ich ihr das Triforce-Fragment zurückgeben. Und so gingen die beiden zum Schloss. Auf dem Weg sprachen die beiden kein Wort, dazu hatte es Link viel zu eilig. Und auch im Schloss ging er eilig in den höchsten Turm. Er brach die Tür auf.

Zelda lag auf dem Bett und schlief. Link weckte sie sanft auf. Tajana stand an den Türrahmen gelehnt und schaute zu. Zelda wachte auf und schaute Link tief in die Augen. "Oh Link, endlich bist du gekommen um mich zu retten." Dann küsste sie ihn zärtlich. Tajana trat hervor und sagte: "Ich möchte ja nicht stören, aber ich habe hier noch etwas für Sie, Prinzessin Zelda." Link warf ihr einen bösen Blick zu. Doch sie schritt einfach auf Zelda zu, ohne ihn zu beachten. Dann überreichte sie ihr das Triforce-Fragment der Weisheit. Das Fragment der Kraft behielt sie für sich.

Danach fanden mehrere grosse Feste statt. Zuerst das Fest für den Sieg über Ganon, danach Link und Zeldas Hochzeitsfest und dann noch Lumiras Aufstieg zur Göttin. Ihre Geschichte von der wirklichen Erschaffung Hyrules verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Lumira hatte nun nicht mehr mehr Macht als die andern Göttinnen und ihr Triforce-Fragment sollte auch wie bisher nur im Notfall in die Menschenhände gegeben werden, aber es war auch nie mehr von Nöten.

Zelda, Link und Tajana wurden gute Freunde und es gab nur wenige Tage, an denen sie sich nicht trafen. Tajana bewohnte weiterhin ihr Haus in Kakariko, währenddem die andern beiden im Schloss wohnten.

The End