Lost Sages

Autor: djdger


Prolog

Vor Beginn der Zeit...

Noch bevor Leben den Planeten besiedelte und die Welt ihre jetzige Form besaß, stiegen drei Göttinnen auf ein Land namens Hyrule herab.

Es waren Din, die Göttin der Kraft, Nayru, die Göttin der Weisheit und
Farore, die Göttin des Mutes.

Die Göttin der Kraft breitete ihre flammenden Arme aus und vereinigte die Urkräfte allen Seins und erschuf die Welt in ihrer Form...

Die Göttin der Weisheit ergoss ihre Seele über den Planeten, um der Welt Weisheit und die Gesetze des Geistes zu offenbaren...

Dann die Göttin des Mutes...

Sie hauchte dem Planeten schließlich den Odem des Lebens ein und erschuf alle Existenzen dieser Welt...

Nach vollendeter Schöpfung fuhren die drei Göttinen gen Himmel und hinterließen das heilige Triforce.

Seit jener Zeit gilt das Triforce als Symbol der Göttlichen Vorsehung.
Der Ort, an dem das Triforce ruht ist das Heilige Reich.
Jene Legende erzählt von einem kleinen Jungen, der vom Schicksal auserkoren wurde, die Welt vor dem Bösen zu retten.

Er erkämpfte drei heilige Steine, mit denen er ein Portal öffnete, und reiste mit Hilfe einer magischen Okarina dadurch sieben Jahre in die Zukunft.

Dort als erwachsener Mann erweckte er sechs Weisen in ihren Tempeln und kämpfte gegen den Großmeister des Bösen.

Jene, der in das Heilige Reich eingedrungen war und das Fragment der Kraft des Triforces geraubt hatte, um über die Welt zu herrschen.

Jene, der die rechtmäßige Herrscherin der Welt, Prinzessin Zelda, entführt hatte.

Als der finstere König das Triforce berührte, erfüllte es seine düsteren, machtlüsternen Wünsche, welches die Welt in Finsternis stürzte.

Das Triforce brach dann auseinander. Die anderen beiden Fragmente gingen scheinbar verloren...

Kurz vor dem Kampf um Leben und Tod offenbarte das Schicksal dem Auserwählten, dass er der Träger des Fragmentes des Mutes war. Ebenso offenbarte es Prinzessin Zelda, dass sie die Trägerin des Fragmentes der Weisheit war.

Der Großmeister des Bösen sah die Gunst, das Triforce für sein Nutzen wiederzuvereinigen, und befahl ihnen, die Fragmente ihm zu übergeben.

Der Auserwählte widersprach ihm und zog sein Schwert, die heilige Klinge, die Masterschwert genannt wird.

Zwei Mal bezwang er den finsteren König. Einmal in seiner Menschengestalt und einmal in der Form eines Dämons.

Mit Hilfe der sechs Weisen und von Prinzessin Zelda, der siebten Weisen, verbannte er den Großmeister des Bösen in die Abgründe der Hölle und versiegelte dessen Gefängnis für alle Zeiten.

Der Auserwählte, der rechtmäßige Träger des Masterschwertes, das in der Zitadelle der Zeit ruht, und Träger des Fragmentes des Mutes, ist der Held der Zeit, jener, der über die Zeiten herrscht.

Wenn sein Volk in Not ist, wird er zurückkommen und es erretten.

Die Legende von Zelda - Okarina der Zeit
Von einem Gelehrten aus dem Abtei Tiberius

100 Jahre nach den Ereignissen

 

Sieben Jahren sind nach dem Sieg von Link über Ganondorf vergangen.

Die Erinnerung an die Schreckensherrschaft verblast langsam, dennoch ist sie immer noch lebendig und allgegenwärtig.

Der Siegelstein im Schlossgarten mahnt an diese finstere Zeit.

Doch es bahnt sich eine neue Gefahr an:

Ein dunkler Schatten hat sich über Hyrule gelegt und bringt Unheil über das Land. Menschen erkranken grundlos. Die Ernte vertrocknet, ohne Einwirkung von Sonne, auf den Feldern. Die Zuchttiere verweigern ihren Herren den Gehorsam und attackieren sie. Flüsse treten über die Ufer. Erdstösse erschüttern das Land.

Eine Woche nach Beginn der Unheile fällt Prinzessin Zelda, inzwischen Links Verlobte, in einen tiefen Schlaf, aus dem sie nicht aufzuwachen vermag.

Am Tag zuvor erfuhr er von den Bewohnern des Vorgebirges, den Menschen aus Kakariko und den Goronen, ein Volk von Steinfressern, dass eine dunkle Macht  vom Hochgebirge strömt. Hier konzentriert sich der Hauptstrom, spürbar durch eisige Kälte, ehe er sich unbemerkt über das Landes legt.

Ein neues Abenteuer hat begonnen und eine alte Legende wird wieder entdeckt werden...

 

In einer stürmischen Nacht bewachte ein hylianischer Soldat im Hochgebirge den Gebirgspass zu Osthyrule, die Ostmark des Königreiches Hyrules.
Es war bitterkalt. Der Soldat fror am ganzen Leib und sein Atem war deutlich weiß sichtbar, ehe er von den unzählig niederfahrenden Regenstriemen verschlungen wurde.

Ein Blitz fuhr vom Himmel nieder, welcher die Umgebung für einen Bruchteil von Sekunden erhellte, gefolgt von einem trommelnden Donner.

In diesem Bruchteil von Sekunden – hell als wäre es Tag – bemerkte er eine Gestalt. Sie war noch etwas entfernt, kam aber auf ihn zu. Es war zu kurz, um sie genauer zu erkennen. Der Wächter legte seinen Dreizack an, in die Richtung, aus der die Gestalt kam. „Halt! Wer da?!“ brüllte er in die finstere Nacht, als das Donnern abgeklungen hatte.

Der Sehschlitz des Topfhelmes bot keine gute Sicht. Die Öllampe, die an einem Holzpfosten befestigt war und im Wind hin und her schlenkerte, spendete nicht genug Licht, um mehr zu sehen.

Wieder fuhr ein Blitz nieder. Die Gestalt war näher gekommen. Sie war in einem langen, dunkelgrauen Mantel gehüllt. Dann verschwand der dunklere Wanderer wieder in der Dunkelheit.
„In Namen des Königs von Hyrule! Zeigt euch!“ brüllte der Wächter in den Sturm. Kaum waren die Worte ausgesprochen, stand die Gestalt vor ihm.
Der Wächter wollte in dem Moment mit dem Dreizack zu stechen, als eine Hand aus dem durchnässten Mantel geschossen kam, mit den Handrücken auf den Wächter gerichtet.

Perplex senkte er den Dreizack und blickte dann verwirrt auf die Hand. Golden leuchtete das Triforcefragment auf dem Handrücken, wie ein kleines Leuchtfeuer in der Dunkelheit.

Der Wächter lies den Dreizack fallen und fiel, seine Rüstung klappernd, auf die Knie, den Kopf gesenkt. „Herr. Vergebt mir, das ich euch nicht sofort erkannt habe. Vergebt mir.“

Link reichte ihm die Hand. Der Wächter hob seinen Kopf. Er starrte erst perplex auf die ausgestreckte Hand, nahm sie aber dann.

Link hatte die Kapuze des Mantel etwas zurückgekrempelt, so dass der Wächter sein Gesicht erkennen konnte.

„Ja,“ sagte der Wächter nickend. „Ihr seid es wirklich. Nun, wohin des Weges seid ihr, Held der Zeit?

Link deutete hinter dem Wächter in die Ferne.
„Nach Osthyrule? Dann seid ihr auf dem richtigen Weg!“

Der Wächter hob den Dreizack auf und zeigte in die Richtung, in die Link gedeutet hatte. „Folgt immer diesem Pass. Es sind drei Tagesmärsche bis ihr einen Handelsposten erreicht. Von dort führt ein Pfad ins Tal. Zeigt dem Kommandanten des Grenzenpostens, wer ihr seid. Dann wird er euch Einlass in die Ostmark gewähren.“

Er löste die Öllampe vom Holzpfosten und gab sie Link.

„Nehmt sie. Ihr werdet sie brauchen auf eurem Weg. Nachts ist es sehr gefährlich auf dem Gebirgspass, wenn man die eigene Hand vor Augen nicht sieht. Besonders dann, bei einem Sturm wie diesem. Achtet auch auf die Steinschläge. Viel Glück und eine gute Reise!“

Link nickte und lief los, ins Ungewisse. Lange war die Öllampe in der Dunkelheit zu sehen, bis das Licht von der Finsternis verschluckt wurde.

Als dann das Licht verschwunden war,  zog sich der Wächter in den, von ihm einige Schritte entfernten, Wachposten zurück und legte sich schlafen.
Im Morgengrauen wollte er sich auf den Weg nach Hyrule-Stadt machen.

„Wenn der Held der Zeit in die Ostmark reist, muss etwas passiert sein.“ dachte er sich noch, bevor er einschlief.