Autor: Triforcejunkie
"Puh.... Bald ist es geschafft. Die Nacht ist fast vorbei..." Cuco gähnte ausgiebig. "Wird auch Zeit! Dieses Wache schieben ist langweilig... seit Link Zelda gerettet hat ist hier nichts mehr passiert... wo die beiden wohl sind?Hoffentlich..."
"CUCO!"
Cuco erschrak heftig, sprang ein Stück vorwärts, drehte sich um und zog sein Schwert. "Wer ist da?" rief er gut hörbar.
"Hier oben bin ich Cuco. Es ist alles in Ordnung." Direktor Gepora lächelte. "Du hast gute Reflexe. Wir können froh sein das du immer die Nachtwache übernimmst. Es wird bald Tag, geh nach Hause und schlaf noch eine Runde. In ein paar Stunden fängt der Unterricht an."
Cuco verstaute sein Schwert in der Scheide. "Vielen Dank Direktor. Ich wünsche noch einen guten Morgen."
Cuco gähnte hinter vorgehaltener Hand und wendete sich in Richtung Götterstatue... oder zumindest dorthin wo sie früher stand. "Niemand auf der Insel weiß wo die Statue hin war... ein Kind aus dem Dorf meinte zwar gesehen zu haben das sie in die Tiefe gestürzt sei... aber das war doch eher unwahrscheinlich. Inseln flogen schon immer in der Luft, sie fielen nicht herunter. Und überhaupt: wohin sollten sie auch fallen?Ob da wohl..."
"Cuco!"
"Was?Wo?" Cuco erschrak noch einmal, als ihm der Direktor die Hand auf die Schulter legte. "Du hast deinen Lohn vergessen.", sagte er und drückte Cuco einen roten Rubin in die Hand. Cuco bedankte sich schläfrig und machte sich auf den Heimweg.
Unterwegs überlegte er sich, wo er die Rubine diesmal verstecken sollte... seit seine Mutter jemanden fürs Putzen bezahlte hatte, hatte er beschlossen selbst einzukaufen. Das machte ihm noch mehr Arbeit als er ohnehin schon hatte... aber es füllte seinen Magen. Er beschloss, sie hinter einem der Teller auf dem Regal zu verstauen, als ihm klar wurde, dass er vor seiner Haustür stand. Er schloss die Tür leise auf und trat ein. Es war staubig, wie immer. Cuco sah seine Mutter schlafend im Bett liegen. Er zog sich sein Schwert vom Rücken, stellte es neben seinem Bett ab und schlief eine Weile.
Nachdem er sich gut ausgeruht hatte, stand er auf, wusch sich, zog sich an und machte sich auf zur Ritterschule. Er würde heute wieder nur die Grundlagen wiederholen... wie jeden Tag.
Plötzlich kam ihm sein Lehrer, Meister Otus, entgegen und sprach ihn an. "Cuco, heute fällt der Unterricht aus. Irgendjemand hat meine Notizen gestohlen. Ich verstehe nicht wer so viele Papiere stehlen würde..."
Cuco freute sich. Kein Unterricht war eine feine Sache, früher aber meist noch langweiliger als Unterricht.
"Na gut! Heute wird ein spannender Tag! Dafür hab ich ja mit meiner Idee gesorgt..."
Cuco rannte zum Dorfplatz. Kuki spielte dort mit einigen anderen Kindern aus dem Dorf, doch sie sahen alle eher gelangweilt aus. Ein seltsamer Mann, den Kuki immer mit "Dämonenonkel" ansprach, passte auf sie auf.
Cuco ging zu ihnen und sagte mit herrischer Stimme: "Achtung Kinder! Ich habe heute Schulfrei und kann daher nichts tun außer mich zu Langweilen. Das will ich nicht. Deshalb brauche ich eure Hilfe. Wir müssen einen Dieb auf dieser Insel finden. Er hat die Aufzeichnungen meines Lehrers gestohlen. Wer macht mit?"
Die Kinder kreischten vor Begeisterung.Kuki lief zu Cuco und zupfte an seiner Hose.
"Ja?"
Kuki schaute ihn mit großen Augen an und fragte: "Darf der Dämonenonkel auch mitmachen?"
Cuco schmunzelte. "Wenn er Lust hat gerne.Je mehr Leute uns helfen desto besser."
"Juhu! Onkelchen darf mit-spielen, Onkelchen darf mit-spielen."
Kuki rannte los um ihren "Onkel" zu fragen. In der Zwischenzeit versuchte Cuco Ordnung in die schreienden und lachenden Kinder zu bringen, damit sie anfangen konnten. Cuco wollte Langeweile um jeden Preis vermeiden... sonst müsste er am Ende wieder das Haus putzen, und das tat er nur ungern...
Als er endlich alle Kinder beruhigt hatte, erklärte er seinen Plan.
"Also: Wir gehen so vor: Zuerst besuchen wir die Ritterschule und fragen Meister Otus welche und wie viele Papiere er vermisst. Danach durchsuchen wir die Schule und weiten unsere Suche danach aus. Wer die Papiere findet bekommt einen Rubin um sich Süßigkeiten zu kaufen. Alles klar?"
"JA!" schrieen die Kinder im Chor.
"Dann los."
Auf dem Weg zur Ritterschule dachte Cuco über seine "Gefolgschaft" nach. Hätte man Meister Otus nicht die "Papiere gestohlen" hätte er sich gelangweilt ohne Ende. Aber so hatte er etwas zu tun und die Langeweile keine Chance... auch wenn er genau wusste wo die Papiere waren und wer sie gestohlen hatte.
"Da sind wir." Cuco öffnete das Tor, denn die Kinder waren zu klein um an die Türgriffe heranzureichen.
"Das Büro von Meister Otus ist hier. Bitte verhaltet euch Respektvoll."
Die Kinder wisperten und tuschelten, als Cuco an die Tür klopfte.
"Herein!"
Cuco öffnete die Tür.
"Entschuldigen sie die Störung Meister Otus...dürfen wir uns kurz mit ihnen Unterhalten?"
Meister Otus blieb ernst, obwohl auch er dieses Spiel schon kannte. Doch es amüsierte ihn wie sich die Kinder so für ihn einbrachten.
"Worum geht es denn, Cuco? ich habe wenig Zeit, meine Aufzeichnungen sind gestohlen worden!"
"Um die geht es ja!" rief Kuki und lief zu Meister Otus hinüber. "Wir wollen sie wiederholen und den bösen Mann fangen!"
Cuco musste ein Lachen unterdrücken. Es war immer wieder lustig anzusehen wie Kuki und die anderen Kinder die Erwachsenen ausfragten und nicht locker ließen. Doch nicht nur Cuco, der Direktor und Meister Otus wussten wer hinter diesen Aktionen steckte... und alle spielten mit. Denn so konnte man die Kinder auf den richtigen Weg bringen, den Lehrern mal eine Pause gönnen und die Langeweile besiegen. Und da diese "Diebstähle" unregelmäßig passierten, war es imer wieder eine Überaschung und eine willkommene Abwechslung.
"Wie darf man das verstehen Kuki?" Meister Otus blieb ernst.
"Cuco will mit uns den Dieb fangen!"
"Ist das wahr Cuco?"
Cuco schaute gespielt verlegen auf den Boden. "Ja." sagte er kleinlaut.
Meister Otus nickte. "Du weißt das das zu gefährlich für die Kinder ist. Ich hab dir schon oft gesagt das du ein Ritter bist und gerne Nachforschungen zu Allem und Jedem anstellen darfst. Aber für die Kinder ist es zu gefährlich. Lasst es bleiben! Und nur zur Information: Es fehlen gerade mal 12 Seiten... also nicht gerade viele. Und nun geht."
"Ja Meister Otus."
Cuco ging mit den Kindern hinaus, durch die Schule und vor das Tor.
"So... ihr habt gehört was Meister Otus gesagt hat."
Eines der Kinder fragte mit Tränen in den Augen: "Dürfen wir nicht den Bösen fangen?"
Cuco lächelte.
"Doch natürlich. Aber wir müssen 12 Seiten finden. Und Meister Otus hat mir einen Hinweis gegeben das die überall auf der Insel versteckt sind. Ihr Kinder seit zu Fünft, mit dem Dämonenonkel zu Sechst. Wenn jeder von euch Zwei Seiten findet haben wir es geschafft. Und ich suche in der Zwischenzeit den bösen Mann der die Blätter gestohlen hat. Einverstanden?"
"Juhuuu!" die Kinder tanzten begeistert herum, während Cuco mit dem Onkel sprach.
"Sie passen wie immer auf die Kinder auf?" der Dämon lächelte. "Aber natürlich. Keine Sorge."
"Gut... ich laufe jetzt los und hole die Papiere... gehen sie mit den Kindern zuerst zum Friedhof... ich verstecke die Zettel in der Zeit."
Dann drehte sich Cuco um und sprach mit lauter Stimme: "so Kinder. Der Onkel geht mit euch los suchen. Ich verlass mich auf euch. Wir treffen uns heute Abend wieder hier."
"Jawohl" riefen die Kinder zusammen.
Danach gingen sie mit dem "Dämonenonkel" los. Als sie außer Sichtweite waren rief Cuco seinen Wolkenvogel und sprang von dem Platz. Der Vogel kam und fing Cuco auf, der den Kurs sofort auf die Schule richtete. Über dieser Sprang er ab und landete sanft vor der Haupttür der Schule. Er rannte durch die Schule zur Toilette, öffnete die Tür und schnappte sich den Stapel Papier. Danach rannte er wieder hinaus und begann, auf der gesammten Insel an ungefährlichen Orten die Papiere hinzulegen. Niemand würde sie wegnehmen, die gesammte insel war in dieses Spiel verwickelt. Seit Cuco die Geisterhand gesehen und "gezähmt" hatte, hatte er mit dem Direktor zusammen dieses Spiel entworfen. Der "Bösewicht" wurde jedesmal unter den Schülern ausgelost.
Nachdem Cuco alle Zettel gut versteckt hatte, lief er zu sich nach Haus. Er öffnete die Tür und ging zu seinem Bett. er holte einen schwarzen Mantel mit großer Kaputze hervor und zog ihn an. Dann verließ er das Haus und machte sich, durch den Mantel unkenntlich gemacht, auf den Weg. Er suchte die Gruppe Kinder und fand sie, als sie gerade über die Brücke liefen. Er verfolgte sie und ließ sich immer wieder von ihnen entdecken. Immer wenn sie ihn sahen versteckte er sich schnell, zog den mantel ab, legte ihn weg, lief zu den Kindern und fragte sie ob sie jemanden im schwarzen Mantel gesehen hätten. Dann rannte er in die gezeigte Richtung, nahm den Mantel und wartete an einer anderen stelle um das Spiel zu wiederrholen.
Inzwischen war es Abend geworden. Cuco war völlig außer Atem und wartete am letzten, noch nicht gefundenen Zettel auf die suchenden Kinder. Sie hatten ihm keinen gefallen getan... denn dieser Zettel war am weitesten weg vom Turm des Lichts, was sehr viel rennen bedeutete. Aber es war der beste weg um die Kinder zu Täuschen und am Turm dann den Mantel dem "Bösen" zu geben.
"IIIIIIIH,DA IST ER!"
"Mist!" dachte sich Cuco. Er war so abgelenkt das er die Kinder nicht hatte kommen sehen. Sie hatten den Zettel schon gefunden und jetzt ihn entdeckt.
"Los gehts."
Cuco rannte los, quer durch das gesammte Dorf, bis zum Dorfplatz. Dort kletterte er die Leiter hoch und war schon fast oben, als die Kinder auf den Platz kamen. Sie sahen ihn die letzten Sprossen der Leiter hochklettern und oben aus ihrem Blickfeld verschwinden.
Dort wartete schon Gruß, flach auf dem Boden liegend, damit man ihn von Unten nicht sehen konnte.
Cuco lächelte vor sich hin und flüsterte "Du bist es dieses mal?"
Gruß lachte leise. "Ja...das wird lustig!"
Cuco zog den Mantel ab und gab ihn, unsichtbar für die schreienden Kinder unten, den Mantel weiter. Dann robbte er sich zum anderen Ende, wo sein Wolkenvogel schon auf ihn wartete. Er stieg auf und flog ein Stück vom Turm weg. Danach drehte er und flog über die Stadt, als ob er jemanden suchen würde. Er landete bei den rufenden und winkenden Kindern.
"Was ist denn los? Was habt ihr denn?" fragte er scheinheilig.
Alle riefen durcheinander. "Der Dieb!Da oben!" "Schnell hol ihn bevor er wegfliegt".
Cuco sprang ab und lief, angefeuert von den Kindern, zum Turm. Er kletterte die Leiter wieder hoch und stellte sich in die Mitte. Leise sagte er zu Gruß: "Da bin ich wieder. Bist du bereit?"
Gruß nickte, dann packte ihn Cuco am Arm und brachte ihn zum Rand des Turmes. Beide kletterten langsam hinab, erst Cuco, dann der inzwischen mit dem Mantel getarnte Gruß. Als sie beide unten waren, war die Sonne schon fast untergegangen.
Die Kinder jubelten und riefen "Cuco hat den Dieb gefangen, Cuco ist ein Held!"
Dann gab der Dämonenonkel Cuco die gesammelten Papiere und beruhigte die fleißigen Sucher. Cuco gab dem "Dämonenonkel" 6 Rubine, damit er für alle Süßes kaufen konnte, während er den immernoch maskierten Gruß zur Ritterschule bringen würde. Die Kinder jubelten und zerrten den "Dämonenonkel" in richtung Basar, während Cuco mit Gruß zur Schule ging. Dort gab er Otus die Papiere und sagte Gruß auf Wiedersehen. Daraufhin nahm er ein leeres Blatt, schrieb eine Zahl darauf und begab sich auf die Toilette, wo ihn der wahre "Dieb" schon erwartete. Es war immer wieder schauerlich diese Geisterhand aus der Toilette aufsteigen zu sehen. Cuco gab ihr das Blatt, woraufhin sich die Hand mit einem freudigen "Papiiiiiiierrrr" wieder in die tiefen begab. Die Hand würde nun eine eigene Zahl zu der von Cuco gewählten hinzuzählen und dann so viele tage bis zum nächsten "Diebstahl" warten. Cuco ging wieder Heraus und machte sich auf den Heimweg, glücklich wieder einmal die Langeweile besiegt zu haben.