Adventskalender 2012
Reisetagebuch durch Hyrule

Teaser


... und MC Flurry gibt euch einen kleinen Vorgeschmack:

Tag 1, Morgen
Liebes Tagebuch, Ich schreibe diese Zeilen während ich frohen Mutes in See steche, weg von meinem langweiligen Heimatort. Blödes Eiland! Mein Vater meinte, ich solle hier bleiben, in Sicherheit. „Ich war schon einmal in Hyrule, glaube mir!“ hat er vorhin gesagt in seinem verwirrten Geplapper, „Es ist besser wenn du hier bleibst! Präludien ist eine Insel der Seligen!“ Natürlich lasse ich mich von dem Tattergreis nicht beirren. Ich solle eine zweite Karte einpacken zur Sicherheit, und mein Boot wäre völlig ungeeignet, und überhaupt. Meine Halskette und die Wertsachen sollte ich auch dalassen. „Ich spreche aus Erfahrung“, hatte er noch einmal betont und geseufzt. So ein Schwachsinn. Er war dann eine halbe Ewigkeit in seiner Hütte verschwunden. Als er eine halbe Ewigkeit später auch wieder rausgekommen war, war ich allerdings schon in See gestochen mit meinem selbstgebauten Segelfloß. Das ist typisch für ihn, er macht sich immer viel zu viele Sorgen. Da steht er nun in der Ferne, irgendwas in der Hand, springt damit laut schreiend und winkend auf und ab und ruft irgendwas von wegen „Vergessen“. Komisch. Aber er ist halt auch schon etwas senil. Auf geht’s nach Ichthusk!

Tag 2, Morgen.
Liebes Tagebuch, Die erste Nacht habe ich bequem verbracht. Ich hab mich einfach mal treiben lassen. Die Stadt Ichthusk soll ja wundersam sein, riesig, voll mit Händlern aus aller Welt. Voll schräger und bizarrer Geschöpfe, die ihre Waren anbieten, und voller Düfte der kulinarischen, exotischen Köstlichkeiten. Der aufkommende Wind wird die wunderbaren Gerüche sicherlich zu mir tragen. Ich bin wirklich sehr gespannt. Liebes Tagebuch, ich muss diesen Eintrag nun beenden, der Wind bläst gerade ziem--

Tag 2, Abend
Liebes Tagebuch, ich bin froh, dich wieder zu haben, nachdem dich mir die Böe entrissen hat. Ich hab in dem plötzlichen Wirbelsturm offenbar das Bewusstsein verloren und bin dann bei dieser kleinen Insel gestrandet. Sieh sah interessant aus: Darauf war nur ein Turm, und die Spitze war ein Kopf. Der Bewohner der Insel, ein kleines grünes Männchen, hat mich dann geweckt. Sonderbares Kerlchen. „Kuluh Limpah!“ hat es gesagt, sich als „Tingle“ vorgestellt und sich nicht so recht davon überzeugen lassen, dass ich keine männliche, ausgewachsene Fee wäre. Und jetzt stell dir vor: Genau das selbe Kerlchen war es, das dich wiedergefunden hatte und nur läppische 1999 Rubine verlangte! Tingle bot mir auch eine Karte für 500 Rubine an, aber ich hatte ja zum Glück noch meine - Ich bin ja nicht blöd, so viele Rubine für Nichts auszugeben. Er hat mir freundlicherweise gleich angeboten, für nur 499 Rubine bei ihm auf der Insel nächtigen zu dürfen. Ein gutes Angebot. Ich bin echt ein Glückspilz.

Tag 3, Morgen
Bin erneut in die große, blaue See gestochen, mit Meerluft in der Nase und mehr Motivation im Herzen, hahaha! Die Wellen rauschen ja schon direkt, als würden sie mich anfeuern. Herrlich ist das. Jetzt geht’s auf nach Ichthusk! Ich bin laut Karte zwar… etwas… vom Kurs abgekommen, das macht aber nichts. Tingle hat mir laut kichernd, in einem bunten Konfettiregen und mit einer eleganten Drehung die ungefähre Richtung gezeigt und dafür auch nur 49 Rubine verlangt. Ein schräger Kauz. Ich hab jetzt zwar fast gar kein Geld mehr, aber das passt schon. Bald bin ich ja in Ichthusk!

Tag 3, Nachmittag
Sowas. Rund um mich herrscht nur beklemmende Stille. Alles was ich gerade höre sind die immer noch klatschenden und rauschenden Wellen sowie lautes Möwengekreisch. Die Inseln unterm langweiligem blauen, wolkengetupften Nachmittagshimmel hier scheinen vollkommen verlassen… Okay, so habe ich mir Ichthusk nicht vorgestellt, um ehrlich zu sein. Kann es denn sein, dass sich Tingle geirrt hat? …Nein, das glaub ich irgendwie nicht… immerhin ist er Kartenverkäufer, der muss sich doch auskennen. Aber wo sind die Händler? Die ganzen Leute? Und wo ist eigentlich mein Kompass? Eigenartig. Ich glaube, ich werde einfach mal den eingeschlagenen Kurs fortsetzen. Vielleicht bringen mich ja die Möwen an mein Ziel.

Tag 3, Abend
Liebes Tagebuch, irgendwie verlässt mich gerade etwas der Mut… die gefiederte Hoffnung an die ich mich geklammert habe hat mir mein Halskettchen geklaut, und als ich hochsprang um es noch zu erwischen, wurde ich zugeschissen. Und ich hab noch immer keinen einzigen Menschen erblickt. Nun steht der Mond bereits am Himmel, ein kalter Wind weht und Ichthusk hab ich nach fast drei Tagen noch immer nicht besuchen können. Seltsam… ich fühle mich, als würde man mich beobachten.

Tag 4, Abend
Liebes Tagebuch, ich bin empört! Ich bin vorhin in völliger Dunkelheit aufgewacht, und konnte dabei noch nicht mal was sehen. Ich war irgendwo eingesperrt, und mein Schädel pochte wie wild. Meine Hände hatte man mir hinter dem Rücken zusammengebunden, und auch meine Füße hingen zusammen. Natürlich war mir bereits nach einer halben Stunde klar, dass man mich überfallen haben musste. Elendes Diebesgesindel! Später, als es schon dunkel war, befreite man mich aus meinem Gefängnis, ohne mir aber meine Fesseln abzunehmen. Es war eine Art Hafen… keine ansehnliche Gegend. Die Leute wirkten zwielichtig und der Ort selbst irgendwie ungemütlich. Zoras waren es gewesen, und sie waren mit allen Wassern gewaschen. Ich habe sie sofort in äußerst forschem Ton dazu aufgefordert mir die Fesseln abzunehmen, und ihnen angedroht, mich zu beschweren, aber noch nicht einmal das hat geholfen. Bloß einer der Rabauken hat herzhaft zu lachen angefangen, mich grinsend in die Backe gekniffen und Scherzkeks genannt. Aber da war auch eine Frau. Ich habe ihr sogleich ein charmantes Kompliment gemacht und sie freundlich gebeten mir zu helfen, aber die rothaarige Schönheit hat mich dafür mit einem Tritt in den Allerwertesten bedacht. „Schweig!“ hatte sie herrisch befohlen, und die Zoras nur kopfschüttelnd angesehen. „Nur einen?“ „Naja, es gibt halt nur sehr wenige Trottel die so blöd sind, mitten im Zoriariff aufzutauchen.“ „Der taugt sicher nichts…“ hatte sie dann noch gesagt, und geseufzt. Taugen? Wofür? Bevor ich fragen konnte, schmissen sie mich in einen Käfig und verfrachteten mich auf ein mittelgroßes Boot, und wir fuhren einen ewig langen Fluss entlang. Nach geschätzten sieben Stunden hatte ich die Handfesseln endlich durchgekaut. Meine Zunge fühlt sich an wie das Fell eines Borstenschweins. Und da ich aus dem Käfig nicht raus kann, nutze ich die Zeit zum Schreiben.

Tag 6, Abend
Liebes Tagebuch, tut mir leid, ich konnte mich gestern nicht so recht zum Schreiben aufraffen. Die ganze Zeit reisten wir auf dem Schiff über einen Fluss namens Serigon durch eine Stadt, die die Frauen „Aru Naruno“ nannten. Es ist hier so öde, dass es einfach auf mein Gemüt drückt. Außerdem frage ich mich, was das für ein seltsamer roter Punkt im Himmel war, den ich die ganze Zeit gesehen habe... Ich habe die letzte Nacht sehr schlecht geschlafen. Es war kalt, und die rothaarigen Frauen im Boot weigerten sich, mir ein Sitzkissen zu geben. Im Gegenteil, als ich eine von ihnen durch den Gitterstab antippte, haben sie erschrocken und aufgebracht herumgeschrien, eine von ihnen hat dann den Käfig betreten und mich bloß wieder gefesselt. Womöglich bringen sie mich in eine unbequeme Unterkunft mit harten Betten, wo der Wind durch die Fenster pfeift, und ich werde mir mein Zimmer vielleicht sogar noch mit jemandem teilen müssen. Das ist schrecklich. Ich komme mir als Tourist momentan einfach nicht willkommen vor in Hyrule. Mein Gefühl sagt mir, dass es nun eh nicht mehr schlimmer kommen kann. Immerhin etwas…

Tag 7, Abend
Sie haben mich heute Morgen aus dem Käfig gelassen! Endlich! Es ist heiß hier. Trocken… alles sieht ein wenig ärmlich aus. Offenbar eine Wüstenstadt. Als ich, zugegebenermaßen zunächst etwas traurig, fragte, wo denn nun meine Unterkunft sei, hat sich eine der Frauen mit der flachen Hand gegen die Stirn geklatscht und die andere ließ ihren Kopf nur etwas resigniert hängen… ich weiß wirklich nicht, was ich falsch mache. Außerdem war da wieder dieser merkwürdige rote Punkt hoch oben im Himmel, den ich mir nicht erklären kann. Dann aber wurde es interessant! Diese wunderschönen, rothaarigen Damen haben mich mitgenommen und ganz stolz all den anderen Frauen präsentiert, was mich zugegebenermaßen die ganze Zeit ein wenig hat grinsen lassen, ich hab ihnen auch gewunken und posiert, so gut das mit den Fesseln halt ging. Ich wusste doch schon immer: Einem gut genährten Körper können Frauen einfach nicht widerstehen! Eine weitere Rothaarige hat mich dann mitgenommen, brachte mich zu ihrer Unterkunft. Und die war gar nicht so ärmlich wie ich mir das gedacht hatte – Außerdem war das vergitterte Fenster, ganz oben im Raum, sehr klein, so dass es auch nicht zu schlimm ziehen würde. Und mit einer hübschen Frau teile ich mir das Zimmer doch gerne! Die Schönheit hat mich interessiert gemustert und gefragt, was ich denn so alles kann. Als ich ihr dann – nicht ohne Stolz - antwortete, dass man mich nicht umsonst „Präludischer Deflorator“ nennt, hat sie bloß gestöhnt, irgendwas von wegen „Typisch Mann“ gemurmelt und war dann verschwunden. Als ich ihr nachrief ob sie denn nicht bitte meine Fesseln abnehmen und mir etwas kochen könne, ist sie zähneknirschend zurückgekommen und hat mir ein Stück hartes Brot zugeworfen, aber ich konnte es nicht fangen weil ich ja noch gefesselt war, so dass sie mich am Kopf getroffen hat. Sie ist dann aber zurückgekommen und hat die Fesseln gelöst. Ich wollte mich bedanken, aber als ich gerade Luft holte hat sie mir das Brot in den Mund gesteckt, so dass ich nicht mehr dazu kam. Ich finde diese Verpflegung sehr liebenswert. Ich glaube, sie mag mich, ich hör sie draußen lautstark und aufgebracht mit den anderen über mich diskutieren. Wahrscheinlich hat sie Angst, dass mich eine Andere verschleppen könnte. Das würde erklären, warum sie die Gittertür vorhin abgeschlossen hat.

Tag 9, Abend
Liebes Tagebuch, du wirst nicht glauben, was passiert ist! Die Ereignisse haben sich regelrecht überschlagen. Ich fragte mich gerade, wann die Frau wohl wieder kommen würde, als ich urplötzlich eine mir seltsam bekannte Stimme hörte die verlegen kicherte, und einige der Damen, die draußen schmachteten und aufgebracht schnatterten. Irgendwas von wegen süß, zum Knuddeln, und von einem anstrengenden präludischen Weichei. Ich hatte gar nicht mitbekommen dass es hier in der Nähe noch einen anderen Präludier gab, aber das war nun natürlich unwichtig. Einige der Frauen lachten laut und in hohen Tönen. Ich war sehr aufgebracht darüber, dass hier jemand versuchte, mir meinen Harem streitig zu machen. Dann machte sich der Übeltäter aus dem Staub, und ich sah nur eine Art roten Ballon vor dem Gitterfenster schweben. Offenbar hatte er Schlüssel mitgehen lassen, merkte aber nicht, dass er sie fallen ließ. Wütend und auch gekränkt nahm ich sie, sperrte die Tür auf und ging. Es war deprimierend… angefressen durchquerte ich den Stadtrand, und dann kam die Wüste, in die ich kurzerhand hineinstapfte. Sie schien meine schmerzhafte Demütigung wiederzuspiegeln: Leere, Öde, Tod. Trauer. Einige Ewigkeiten lang bin ich darin umhergewandert – außer mir nur immer wieder dieser merkwürdige, rote Punkt hoch am Himmel - und wurde immer schwächer, bis mir schwarz vor Augen wurde. Als ich aufwachte, war ich überrascht. Du wirst nicht glauben, wen ich als erstes sah: „Tingle Tingle Kuluh-Limpah!“ rief er erfreut, bewarf mich mit Konfetti und Feenstaub und erklärte mir, dass er gerade nur völlig zufällig vorbeigekommen war, als er mich in der Wüste hatte liegen sehen, und mich kurzerhand mitgenommen hatte auf seinem Weg. Er sagte, wir wären am „Markt“… Das alles galt es nun sofort aufzuschreiben. Ich muss mich später unbedingt näher umsehen. Jetzt will ich mich erstmal etwas ausruhen.

Tag 10, Nacht
Liebes Tagebuch, heute hatte ich einen wirklich schönen Tag. Ich kam erst beim Aufwachen drauf, dass der „Markt“ von dem Tingle gesprochen hatte ein riesiges Höhlensystem ist. Alles ist von Fackeln erleuchtet, und die rothaarigen Damen betreiben hier Handel. Es gibt sehr viele interessante Waren, die meisten dieser Gegenstände habe ich noch nie gesehen. Aber nicht nur diese Frauen sind da – Neben andren Menschen ist hier hauptsächlich ein anderes, sehr interessantes Volk vertreten. Gorgonen bestehen offenbar aus Stein! Trotzdem wollten sie mir meine Fragen, ob ältere Exemplare über die Jahre nicht verkalken, nicht beantworten. Irgendwie wirkten sie bei der Frage nicht so gut gelaunt. Daraus schließe ich, dass so etwas wohl erst vor kurzem passiert sein muss. Ich erzählte Tingle jedenfalls meine Geschichte, dass ich nach Ichthusk und Hyrule wollte, von dem entsetzlichen Überfall, von den Damen in der Wüste und wie sehr mich ihre Untreue gekränkt und das Auftreten des Nebenbuhlers verärgert hat. Warum Tingle den Kopf hängen ließ, weiß ich nicht, aber die Gorgonen schien es köstlich zu unterhalten, zumindest haben sie laut schallend gelacht bei meinen Erzählungen und dann sogar die anderen herbeigerufen, meinten, ich wäre ein echter Knüller. Am Ende saßen sie alle rund um mich im Kreis und haben gebannt meinen Erzählungen gelauscht. Ich glaube, sie mögen mich, denn sie unterstützen mich sogar bei meiner Weiterreise. Einer von ihnen hat mir am Abend gesagt dass heute noch ein Händler aus Hyrule Hühner abholt, und ob ich mich ihm bei seinem Weg nicht gleich anschließen möchte. Ein Gorgonenjunges, ich kann bei diesem netten Volk leider kaum unterscheiden zwischen Männlein und Weiblein, hat mir sogar noch Proviant mitgegeben, eigens in einem Tuch verpackt. Echtes Gorgonenbrot. Die anderen haben nur freundlich gegrinst und mir freundliche Abschiedsworte und Ratschläge nachgerufen. Am meisten freue ich mich über „Brich dir nicht das Genick, du Held“ und „Pass auf dass du nicht irgendwas in die Luft jagst“. Ich finde das sehr zuvorkommend.

Tag 11, Vormittag
Der Händler hatte mich dann aufgegabelt. An den Wachen, die am Eingang der Höhle standen, sind wir natürlich problemlos vorbeigekommen. Immerhin habe ich nichts getan, das anderen Leuten sauer aufstoßen könnte. Ich genieße gerade die Fahrt auf der Pferdekutsche. Die Calatiaküste ist ein schöner Ort, mit dem Ausblick auf’s Meer sowie dem malerischen Sandstrand, den Möwen und den Wanderern. Was mich aber irritierte, war dieser kleine Busch. Es war bestimmt nur meine Einbildung, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er der Kutsche langsam folgte, sobald ich mal nicht hinsah. Seltsam. Als ich danach, um meinen Magen zu besänftigen, endlich das Gorgonenbrot auspackte, wurde ich arg enttäuscht. Das war ja nur ein Stein! Ich schmiss ihn, zugegebenermaßen etwas frustriert, nach hinten, woraufhin ich ein kurzes Quieken vernahm. Sofort drehte ich mich um, um zu sehen, ob ich jemandem wehgetan hatte. Aber ich hatte zum Glück nur den Busch und nicht das Kind getroffen, das direkt daneben spielte. Wahrscheinlich halluzinierte ich schon vor lauter Hunger. Also setzte ich mich wieder normal hin, und begann nachzudenken. Wenn ein Gorone einen Stein isst, ist das dann eigentlich Kannibalismus? Schade, dass ich nicht gefragt habe. Ich wurde aber jäh aus meinen Gedanken gerissen, als mir das Kind offenbar mit voller Wucht eine Art große Nuss ins Genick schmiss. Ich wies es – natürlich mit Tonfall und Wortwahl, die auch ich in meiner guten Erziehung erfahren hatte, und die ich auch bei meinen eigenen Kindern verwenden würde – zurecht, woraufhin es mich verständnislos und mit großen Augen anblinzelte, schniefend auf den Busch deutete und dann heulend weglief. Ja, klar. Ein Busch, der mich unter Beschuss nimmt. Verarschen kann ich mich selbst.

Tag 11, Mittag
Liebes Tagebuch, die Steppe ist einfach ein wundervoller Ort. Der Wind streicht mir durch’s Haar, der tiefblaue Himmel ist übersäht von weißen Turmwolken und rund um mich ist so viel Grün, dass es an Kitsch grenzt! Und im Hintergrund kann ich schon die Stadtmauern sehen! Es kann sich höchstens noch um eine Stunde handeln. Selbst die Hühner gackern ganz aufgeregt, und ich klatsche und singe schon seit wir die Steppe erreicht haben fröhliche präludische Volkslieder, was nur noch vom Knurren meines Magens übertönt wird. Aber selbst der ist mir jetzt egal. Alles wirkt so glücklich hier! Nur der Hühnerhändler wirkt irgendwie genervt. Ich weiß nicht, wieso. Einigen Leuten ist echt nicht zu helfen.

Tag 11, Nachmittag
Endlich. Wir stehen vor den Toren der Stadt! Nun hat selbst der Hühnerhändler „Na endlich“ gesagt. Ich habe ihn gebeten, anzuhalten, damit ich die Stadt Hyrule angemessen begrüßen kann. Diesen tollen Feuerwerkskörper von den Gorgonen hab ich nämlich nicht umsonst mitgehen lassen! Der Verkäufer in der Höhle hat nicht so begeistert ausgesehen als eines dieser mausförmigen Dinger Funken sprühte, also habe ich einfach heimlich eines mitgehen lassen. Gleich geht’s los! Oh… offenbar war der Knallkörper kaputt. Statt Funken zu sprühen, wuselte das Ding eben surrend über den Boden in Richtung des Hühnerwagens, unter dem es dann explodierte... Das Pferd ist laut wiehernd davongaloppiert. Der Hühnerhändler rennt panisch herum und versucht, die wild herumflatternden, kreischenden und gackernden Hühner wieder einzusammeln und wirft mir böse Flüche an den Kopf. Aber was soll’s. Eines der Tiere ist mir gerade vor die Füße geflattert, und hilfsbereit wie ich nun mal bin hab ich es mit einem beherzten Tritt gleich zu ihm herüber geschossen. Warum schreit er denn jetzt so hysterisch? Verstehe einer die Hylianer. Ich werde jetzt endlich in die Stadt gehen, und nichts und niemand kann mich mehr davon abhalten!


Eintrag ohne Datum, kindliche Handschrift
Ich habe heute dieses Tagebuch direkt vor den Stadttoren im Gras gefunden. Ich konnte weit und breit niemanden finden, dem es gehören könnte, also habe ich es nun ganz einfach selbst behalten. Ich hab mir ja schon immer ein Tagebuch gewünscht! Trotzdem frage ich mich, warum es der Vorbesitzer einfach offen hat liegen lassen. Da waren doch noch so viele Seiten frei. Die einzelne Hühnerfeder, die mitten auf dem letzten beschriebenen Blatt lag, ist mir auch ein Rätsel. Am besten, ich werde nachher einfach mal schauen, was da so alles drin steht!


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