Adventskalender 2012
Zelda-Weihnachtserlebnisse

Weihnachten, oftmals auch die magische Zeit des Jahres genannt und „The Legend of Zelda“, eine Videospieleserie voller Magie - das passt doch gut zusammen. Zumindest dachten wir uns das und haben drei User in ihren Kindheitserinnerungen wühlen lassen. Was die einzelnen Personen bei den Stichworten „Weihnachten & Zelda“ konkret aus ihrem Gedächtnis zu Tage förderten, kannst du heute hier lesen. Viel Vergnügen mit diesem sehr persönlichen Türchen.

Evelyn Jade
Gründerin und Webmasterin unserer Partnerseite zeldaeurope.
Das schönste Zelda Erlebnis

Echte Zeldafans zeichnen sich unter anderem auch als solche Individuen aus, die bereits als Kind instinktiv wussten, was sie unter dem heimischen Weihnachtsbaum bei Mami und Papi sehen wollten. Alles andere wäre ein Weltuntergang in den glitzernden Augen eines Kindes, das in den Glanzzeiten der Nintendo 64 Ära ununterbrochen im Nachmittagsprogramm, zwischen Glücksbärchen, Pokémon und Digimon, von der einschlägigen Werbung einverleibt wurde, die Welt vor dem herabstürzenden Mond zu bewahren. Die ältere Generation wird sich noch gut an die Tage erinnern, an denen sich der sehnlichste Herzenswunsch als Kind darin äußerte, den heiligen Gral unter dem Weihnachtsbaum zu erlangen – oder anders gesagt:
Was gäbe es Besseres, als die goldene Kassette von Zelda: Majora's Mask in den Händen zu halten, die Kassette anschießend mit Liebe auf Verdacht auf Staub auszupusten und sie dann mit zittrigen Händen freudestrahlend in den Nintendo 64 zu stecken? (Ja, Pusten war wesentlich essenzieller Bestandteil des gepflegten Rituals, denn es löste die meisten Probleme, wenn die Spielkassette nicht funktionierte – halbe Konsole vollgesabert, egal, Hauptsache das Spiel ging.)

Majora's Mask war nicht mein erstes Zelda Spiel, ich gehöre auch zum Standard all jener Zeldafans, die unspektakulär ein Zelda: A Link to the Past oder Ocarina of Time als ihr erstes Zelda Spiel betiteln. Meine Eltern hatten keinerlei Verständnis, wie man für ein simples Spiel mit goldener Plastikhülle gleich satte 120 DM verplempern konnte, aber das Kind wollte nichts anderes unter dem Weihnachtsbaum sehen, schließlich gab es eine ganze Reihe nützlichere Dinge, die man für 120 DM einem Kind vermachen konnte – aber bevor das diesjährige Fest mit gequollenen Augen und schniefender Nase sein Ende im Pflichtteil, dem Familienessen und dem Gottesdienst, sein Ende fand, wollte man zur Schonung der eigenen Nerven nicht so sein und dem Kind seine närrischen Wünsche ohne pädagogischen Wert lassen.
Gesagt getan, ich zerfetzte unter stirnrunzelnden Gesichtern das Geschenkpapier (das meine Mutter den nächsten Meilenstein der Zelda Ära mit Liebe verpackt hatte, hatte ich völlig gekonnt im Wahn meiner sehnlichsten Erwartungen ignoriert) und nichts konnte meine Freude mehr trüben, als Majora's Mask endlich in meinen Händen lag. Unter Erwartung meiner Familie feierte die goldene Trophäe ihren Siegeseinzug in den heimischen Schlund meines Nintendo 64s, doch da, richtig, da hatte doch etwas gefehlt... das Expansion Pack für schlappe 69.95 DM. Das war in den Augen meiner Familie nicht nur absoluter Wucher, vielmehr amüsierten sich hinter meinem Rücken köstlich, als der schwarze Bildschirm verriet, dass mein teurer goldener Ziegelstein in Smart Version noch seinen treuen teuren Begleiter vermisste.
So nah dran und doch so fern, das war mein unvergessliches Highlight des Weihnachtsabends.


schleifenbaumj
Mitarbeiter unserer Partnerseite zztv und Youtuber.
Mein schönstes Zelda Weihnachtserlebnis

Vor langer Zeit, als Spiele noch nicht auf runden Scheiben erschienen, Speicherstände noch nicht auf der Konsole verewigt wurden und pusten die meisten Probleme löste sammelte Ich meine ersten Zelda-Erfahrungen bei einem Freund, oder viel mehr bei seinem Bruder. Das Zeldaspiel war The Legend of Zelda: Ocarina of Time. Wie sich jetzt zeigt der Scheitelpunkt in der gesamten Zelda-Timeline und auch der Punkt, der mich in die Serie brachte. Doch zu diesem Zeitpunkt hatten wir noch gar nicht Weihnachten. Es war mitten im Sommer und so musste Ich meinen Freund immer besuchen um zocken zu können oder aber das Spiel samt Konsole ausleihen.
Und dann als die Konsole mit Spiel mal bei mir war, konnte Ich nicht widerstehen und habe auch Mal am Speicherstand des Besitzers gespielt und die Dreistigkeit besessen zu speichern. Die Konsequenz war ganz eindeutig: Der Bruder meines Freundes leihte mir das Spiel nie wieder aus, da er sich selber durch mich das Spielerlebnis nicht ruinieren lassen wollte. Was blieb waren traurige Durststrecken in denen Ich meiner aufkeimenden Zelda-Abhängigkeit nicht nachkommen konnte. Der Weihnachtswunsch war für mich klar: Ein Nintendo 64 mit The Legend of Zelda: Ocarina of Time!
Weihnachten rückte näher und näher und dann war es schließlich da, das große ominöse Paket unterm Weihnachtsbaum das nur danach schrie ein N64 zu seien und in der Tat, das war es … mit Super Mario 64. Ich war fast schon enttäuscht, bis aus irgendeinem Versteck noch ein kleineres Päckchen auftauchte das meine Schwester auspacken sollte. Ich platzte fast vor Neid da ihr Wunsch voll erfüllt worden war und meiner nur halb … und jetzt sollte sie noch was bekommen? Aber dann packte sie es aus und siehe da: The Legend of Zelda: Ocarina of Time.
Und so schaffte es Nintendo meine ganze Familie zu Weihnachten in den Bann der Zelda-Mythologie zu ziehen.


Clemo
Mitarbeiter von Zfans und Mitadministrator des ZFB.
Das Weihnachtsgeschenk

In meinem Elternhaus gab es, was Videospiele betrifft, sehr strikt definierte Regeln. Zum Beispiel stand pro Tag nur eine Stunde Freizeit für Videospiele oder Fernsehen zur Verfügung. Für Weihnachten galt: „Keine Computer- oder Videospiele kommen unter den Christbaum.“ Nun begab es sich aber, dass just Majora’s Mask genau sechs Wochen vor Weihnachten in die europäischen Läden kam. Als Zeldafan der erst seit kurzer Zeit seinen Nintendo 64 besessen hatte, war klar, dass das Spiel das perfekte Weihnachtsgeschenk wäre. Darum stand es auch am Wunschzettel ganz oben und in diversen Gesprächen mit meinen Eltern wurde immer wieder eingestreut, dass es ein neues Zeldaspiel gäbe und wie gut mir nicht das alte gefallen hätte... Am 24. dann, als es darum ging die Geschenke zu erhalten, traute ich meinen Augen kaum. Unter den Päckchen befand sich auch eines, das die perfekte Größe hatte um ein N64 Spiel zu sein. Wunderbar in goldenes Papier eingewickelt und mit einer passenden Schleife in kräftigem Rot verhieß es einen besonderen Inhalt. Aber noch galt es die Erwartungen niedrig zu halten, wer weiß, ob nicht einer meiner Brüder, oder gar der Großvater dieses Paket erhalten würde. Im stillen hoffend, dass es für mich bestimmt sei und innerlich schon fleißig die Welt Terminas vorm Untergang errettend, schien die Bescherung an Heilig Abend noch nie so langsam wie in jener Nacht voranzugehen. Die Geschenke wurden weniger und weniger und wie es so sein musste, blieb jenes Päckchen, in Goldpapier und mit roter Schleife, bis zum Schluss übrig. Tatsächlich war es so, dass meine Eltern es mir mit einem verheißungsvollen „Frohe Weihnachten“ überreichten. Noch hielt sich ein Funke Skepsis, ob es denn tatsächlich sein würde, was ich begehrte. Doch das Gewicht und die durch das Papier erfühlbare Kartonverpackung räumten meine Zweifel aus. Meine Eltern hatten eine ihrer Regeln für dieses Weihnachten gebrochen, zumindest dachte ich das. In Windeseile war das Papier vom Geschenk entfernt und mindestens genauso schnell wich alle Farbe aus meinem Gesicht: Socken. Statt MM hielt ich doch glatt eine Packung (fein säuberlich in Karton verpackt und mit einem beigelegten Büchlein voller Lebensweisheiten) Socken in meinen Händen. Es war das allerletzte Geschenk und auch leider keine Scherzverpackung. Ich hatte nicht nur das standardmäßig schrecklichste Weihnachtsgeschenk bekommen, sondern auch mein ultimatives Wunschgeschenk nicht bekommen. Das Happy End der Geschichte folgte dann ein paar Wochen später, als ich mir das Spiel dann selbst gekauft habe. Rückblickend finde ich das Erlebte eigentlich ganz amüsant, aber die Socken habe ich bis heute nicht angezogen. Die ruhen nach wie vor in einer Schublade in meinem Elternhaus und dienen mir selbst als Mahnmal, niemals Socken zu Weihnachten zu verschenken, aus Prinzip.


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